Was will ich am meisten?
Ein Beitrag von Bruce Di Marsico übersetzt von Andy Tippmann
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Ein Beitrag von Bruce Di Marsico übersetzt von Andy Tippmann
Du musst nicht wissen, was du jemals alles wollen wirst. Es reicht aus, dass Du es dann weißt, wenn Du in deinem Leben damit konfrontiert wirst.
Dein Wollen schwebt nicht im luftleeren Raum, sondern ist eingebettet in die Situation, die du gerade erlebst. Du willst doch in der Regel das, was etwas zu tun hat mit dem, was du gerade erlebst.
Es passiert wohl selten, dass dein Wollen im einen Moment genau das gleiche ist, wie im nächsten Moment. Ändert sich deine Situation, dann ändert sich auch, was du willst. Das kann sehr radikal sein: Liegst du auf der Couch, sind es wohl eher einfache Wünsche, die Du hast. Bist Du einer Gefahrensituation ausgesetzt, so sind dir deine Wünsche rund um Sicherheit viel wichtiger.
Lass dich mit Bruce auf eine Gedankenreise ein rund um dieses Thema. Was willst du am meisten?
Was will ich am meisten?
Was ich am meisten will ist immer, was ich im Moment will. Was will ich jetzt? Ich will das tun, was das Beste für mich ist!
Manche Dinge will man, wenn ihre Bedeutung in Frage gestellt wird, andere, wenn sie bedroht sind, wieder andere, wenn sie angeboten werden.
Man will nicht alles auf einmal. Und wenn man in einem bestimmten Moment etwas Triviales will, heißt das nicht, dass man nicht auch wichtigere Dinge will. In dem Moment, in dem die wichtigeren Dinge angeboten oder bedroht werden oder das Verlangen nach Ihnen in den Fokus rücken, ist man sich wieder bewusst, dass man sie will.
Wünschst du dir Gesundheit, Reichtum, Liebe? Wenn man dich fragt, würdest du wahrscheinlich ja sagen. Hast du sie dir gewünscht, während du die obigen Abschnitte gelesen hast? Ja, aber nur insofern du sie nicht abgelehnt hast. Da du verstehen wolltest, was du liest, war dir nicht bewusst, dass du diese Wünsche hast.
Wenn es relevant ist, wirst du neue Dinge begehren. Wenn es dir unangenehm ist, so zu sitzen, wie du es jetzt tust, solltest du vielleicht eine bequemere Position einnehmen. Bequem zu sitzen, während du liest, mag ein relativ unbedeutender Wunsch sein, verglichen mit dem Wunsch nach Sicherheit, wenn ein Feuer ausbricht, während du dies liest. Da deine Sicherheit aber nicht spürbar bedroht ist, kannst du deine Aufmerksamkeit und dein Bewusstsein auf weniger wichtige Überlegungen lenken.
Wenn du befürchtest, dass du wichtige Dinge, die du dir wünschst, ignorierst, wenn du befürchtest, dass du ernsthafte Probleme vernachlässigst, dann liegt das daran, dass du deine Prozesse des Wollens nicht verstehst.
Die relative Bedeutung der Dinge ändert sich leicht oder stark, je nachdem, wie sich andere Wünsche ändern. Du bist dir all dieser Verschiebungen bewusst und passt dein Bewusstsein entsprechend an. Ein Beispiel: Du bist arbeitslos und möchtest ein Einkommen und einen Job haben (wenn das eine wünschenswerte Art ist, Geld zu verdienen), um das zu bezahlen, was du willst. Dein grundlegender Wunsch ist es, die Dinge zu haben, die du dir wünschst und die durch deine Arbeitslosigkeit bedroht zu sein scheinen.
Es kann sein, dass du nicht wirklich den Eindruck hast, dass du das tun willst, was nötig ist, um einen Job zu bekommen. Dann bekommst du Angst, dass deine Werte selbstzerstörerisch sind. Du stellst fest, dass du das willst, was ein Job dir bieten kann, aber nicht unbedingt einen Job. Du ziehst vielleicht in Erwägung, von Ersparnissen zu leben, dir Geld von Freunden zu leihen, Unterstützung von der Familie zu bekommen, Arbeitslosengeld zu beziehen, auf Luxusartikel zu verzichten usw.
Wenn es dich stört, dass du diese echten Alternativen in Betracht ziehst, schätzt du deine Intelligenz nicht. Du stellst lediglich fest, dass diese Möglichkeiten ungefähr dem entsprechen, was dir ein Arbeitsplatz bieten kann, dass sie aber (nach deinen Werten) nicht wirklich alle Vorteile eines Jobs bieten.
Einerseits gefallen dir die meisten Formen der Beschäftigung, die für dich in Frage kommen, nicht besonders, aber andererseits möchtest du auch nicht auf die finanziellen und anderen Vorteile verzichten, die diese möglichen Arbeitsplätze bieten.
Die Bedeutung von Dingen ändert sich, wenn sich die Umstände und andere Wünsche ändern. Als du einen Job hattest, konntest du es dir leisten, die Aspekte, die dir nicht gefielen, nicht zu bemerken, weil wichtigere Wünsche erfüllt wurden. Als du noch ein Gehalt usw. bezogen hast, ist dir vielleicht aufgefallen, dass der Chef unfreundlich war oder die Kollegen nicht besonders kooperativ mit dir umgegangen sind, aber immerhin hattest du ein Gehalt.
Jetzt, ohne den Job, ist dir bewusst, dass ein anderer Job vielleicht nicht sehr angenehm ist, aber der Wert eines angenehmen Jobs verschiebt sich nach unten, wenn es die Alternative gibt, überhaupt keinen Job zu haben. Du machst dir Sorgen um deine Werte, weil du Angst hast, dass etwas mit dir nicht stimmt, weil du dich nicht auf einen Job freust, der unangenehm ist. Du hast Angst, dass du dich nicht genug auf die Arbeit freust, um etwas dagegen zu tun.
Die Wahrheit ist wiederum, dass du nicht einen Job willst, sondern das, was ein Job dir bringen kann. Daran ist nichts auszusetzen. Das ist der grundlegende Wunsch, der die meisten Menschen dazu bringt, einen Job zu finden. Dein Fehler ist, dass du glaubst, du müsstest einen Job wollen. Es ist nicht natürlich, irgendetwas zu wollen (und schon gar nicht eine Mischung aus Gutem und Schlechtem, wie einen Job oder eine Ehe oder Freunde oder die Schule usw.), es sei denn, man sieht es als das beste Mittel für das, was man sonst noch will, wozu viele andere Wünsche gehören.
Wenn du hin- und hergerissen bist und zwischen zwei Wünschen schwankst (einen Arbeitsplatz zu finden oder nicht), dann nur, weil du nicht sicher bist, was für dich das Beste ist. Das ist alles. Und was du jetzt für das Beste hältst, kannst du noch nicht entscheiden. Selbst wenn du glauben würdest, dass es das Beste ist, dich zu entscheiden, wärst du immer noch deinen eigenen Vorstellungen von deinen eigenen besten Interessen unterworfen. Du könntest dich nicht in der Lage fühlen, einen Job zu bekommen, bis du glaubst, dass er besser ist als das, was du jetzt tust. Und vielleicht denkst du, dass es besser wäre, weiterhin das zu tun, was du jetzt tust – um zu einem späteren Zeitpunkt einen besseren Job zu finden.
Der Glaube, dass du dir einen Job suchen solltest, berücksichtigt nicht, dass du noch nicht glaubst, dass es wirklich das Beste für dich ist (was aber jederzeit passieren kann). Dennoch ist dir schmerzlich bewusst, dass es in gewisser Weise unerwünscht und schlecht für andere Dinge ist, die du dir wünschst (vor allem Geld), dies nicht zu tun.
Mit diesem Beispiel schließen wir den Kreis zur ersten Frage: Was will ich?
Ich möchte das tun, was das Beste für mich ist! Was ist jetzt am besten zu tun? Ich weiß es nicht!
Das Beste ist, nicht wissen zu wollen, was du wollen willst (das weißt du bereits), sondern wissen zu wollen, was das Beste ist, um das zu bekommen, was du willst. Dabei solltest du es belassen.
Du weißt immer noch nicht mit Sicherheit, was das Beste ist. Aber jetzt weißt du, was das eigentliche Problem ist.
Wenn du das, was du willst, nicht bekommen kannst, brauchst du es auch nicht, um glücklich zu sein. Das ist sicher.
Und selbst wenn du bekommen kannst, was du willst, musst du es nicht tun, um glücklich zu sein. Auch das ist sicher.