Vollkommen glücklich sein
Ein Beitrag von Bruce Di Marsico übersetzt von Erich Vötter
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Ein Beitrag von Bruce Di Marsico übersetzt von Erich Vötter
Dieser Text von Bruce behandelt ein Thema, das sich insbesondere an fortgeschrittene Anwender der Option Methode richtet: Sich schlecht zu fühlen und gleichzeitig zu merken, dass kein expliziter Grund gefunden werden kann, weshalb man sich schlecht fühlt. Bruce zieht hier Parallelen zum Zustand einer Depression und erläutert seine Perspektive dazu.
Besonderer Dank geht an Erich Vötter aus den Option Deep Dives für die Übersetzung dieses Textes von Bruce Di Marsico.
Manche haben das Gefühl, dass, egal wie weit man kommt, egal wie glücklich man ist, egal wie viel man lernt, dass etwas irgendwie fehlt, dass etwas nicht stimmt.
Es gibt eine letzte Hürde, die es zu überwinden gilt, über die man nicht springt, eine Art letzte Tür, die man öffnen muss, die man aber nicht öffnet – etwas, das einem wirklich endlich die Freiheit geben würde, so glücklich zu sein, wie man es sich wünscht.
Ihr alle und jeder von euch hat mir schon einmal erzählt, dass ihr vor dem Dilemma standet, wirklich glücklicher sein zu wollen, im Wissen, dass ihr euer eigenes Glücklichsein selbst wählt, und dennoch nicht die Tatsache erklären konntet, dass ihr nicht glücklicher seid.
Ihr wisst alles, was ihr jemals über das Unglücklichsein wissen müsst und trotzdem seid ihr unglücklich. Unglücklich zu sein und es nicht sein zu wollen führt bei vielen von euch zum Gefühl, dass mit euch einfach etwas grundsätzlich nicht stimmt, was ihr manchmal mit dem Gefühl ausdrückt:
„ Nun, die Zeit wird sich schon darum kümmern.“
Ich sehe bei euch allen, dass ihr wirklich nicht glaubt, dass die Zeit das regeln würde. Wie viel Zeit ?
Welche Erfahrungen müsst ich noch machen, die ihr noch nicht gemacht habt ?
Wie viel Zeit braucht ihr noch, die ihr noch nicht gehabt habt ? Was ist das, was fehlt ?
Dieser grundlegende Fehler in euch ?
Wir haben schon einmal darüber gesprochen: „Was ist falsch mit mir?“
Und dann habt ihr herausgefunden, dass das, was mit euch nicht stimmte darin bestand, dass ihr dachtet, dass mit euch etwas nicht stimmt. Und was habt ihr damit gemacht ?
Warum war es „ das“ nicht ?
Warum war das nicht die letzte Tür, der letzte Schlüssel, die letzte Hürde ?
Warum ist es so, dass ihr euch durch einen Glaubenssatz arbeitet , ihr nicht länger glaubt, dass es irgendetwas gibt, worüber man unglücklich ist und ihr seid immer noch unglücklich ?
Und in der Tat, viele von euch werden über Dinge unglücklich, von denen ihr wisst, dass ihr darüber nicht unglücklich sein müsst, weil ihr wisst, dass man nur unglücklich sein kann, wenn man einen Grund dafür hat.
Wie kommt es, dass ihr unglücklich sein könnt und zu wissen, dass ihr keinen Grund dafür habt ?
Ihr alle wisst, dass man nicht unglücklich sein muss.
Das ist nicht einmal mehr eine Frage des Glaubens für euch. Ihr habt es erfahren. Ihr wisst es.
Ihr alle wisst, dass man nur unglücklich sein kann, wenn man Gründe dafür hat.
Und ihr alle wisst, dass ihr nicht wirklich Gründe dafür habt, unglücklich zu sein.
Ihr wisst, dass ihr wirklich letztendlich nicht unglücklich sein müsst.
Wir können dieses Phänomen, dieses Gefühl, das ihr alle schon erlebt habt, mit einem Wort beschreiben. Das Wort, das ich verwenden werde, ist ein gebräuchliches Wort. Ich verwende das Wort "Depression".
Ihr seid alle deprimiert. Ihr seid schon lange depressiv.
Depression bedeutet, unglücklich darüber zu sein, unglücklich zu sein.
Depression bedeutet, von sich selbst enttäuscht zu sein, weil man unglücklich ist, während man gleichzeitig glaubt, dass es eigentlich nichts gibt, worüber man unglücklich sein könnte.
Ich bin unglücklich und es gibt nichts, worüber ich unglücklich sein könnte.
Junge, bin ich unglücklich! Junge, bin ich in Schwierigkeiten !
Wow! Ich habe es schlimm erwischt.
Ich kann sogar unglücklich sein, auch wenn ich weiß, dass ich nicht einmal einen Grund habe, unglücklich zu sein. Und ich weiß, wenn ich es herausfinden würde, würde ich sehen, dass ich keinen Grund habe, unglücklich zu sein.
Eine Depression bedeutet, Angst vor sich selbst zu haben, wenn man merkt, dass man sich schlecht fühlt und dennoch erkennt, dass man eigentlich keinen Grund hat, sich schlecht zu fühlen.
Bei einer Depression hat man Angst davor, unglücklich zu sein, wenn man nicht unglücklich ist.
Du bist über nichts unglücklich, aber wenn du Angst hast, dass du über etwas unglücklich sein könntest, dann bist du unglücklich.
Es ist die Angst unglücklich zu sein, selbst wenn man glücklich ist.
Wenn du also glücklich bist und versuchst, dieses Glück aufrecht zu erhalten, indem du Angst hast, dass du nicht glücklich sein wirst oder, dass du nicht glücklich bist, dann bist du depressiv.
Unter einer Depression versteht man die Angst davor, dass man dennoch unglücklich ist, obwohl man keinen Grund hat, unglücklich zu sein. Bei einer Depression glaubt man, dass man Angst davor hat, glücklich zu sein.
Einige von euch haben gesagt, dass das Problem eurer Meinung nach darin besteht, dass ihr irgendwie Angst davor habt, glücklich zu sein. Das ist Depression.
Bei einer Depression geht man davon aus, dass man selbst dann unglücklich sein wird, wenn man keinen Grund hat, unglücklich zu sein.
Bei einer Depression glaubt man, dass man Angst vor etwas haben muss, von dem man weiß, dass man davor keine Angst haben muss und es keinen Grund gibt, sich zu fürchten.
Du siehst dich an und sagst: "Mensch, mir geht es auf eine bestimmte Art und Weise. Ich mache etwas und ich muss Angst haben. Und ich habe keinen Grund, Angst zu haben."
Das ist Depression. Du bist zu dem Schluss gekommen, dass du Angst hast, wenn du keine Angst hast. Und du bekommst Angst davor, Angst zu haben, obwohl du weißt, dass du keine Angst hast.
Und du bist konfrontiert mit einer Art von Terror, der sagt: „Ich glaube, ich bin glücklich aber ich bin es wirklich nicht. Ich fühle mich gut, aber ich bin wirklich unglücklich.“
Depression bedeutet, dass mit dir etwas sehr falsch sein muss, wenn du unglücklich bist, dass, wenn du dich selber als angstvoll erlebst, und weißt, dass du keinen Grund dafür hast, und du glaubst, dass da ein Grund sein muss, den du nicht kennen kannst, ein Grund, den du niemals herausfinden wirst, ein Grund, der vielleicht gar kein wirklicher Grund ist, eine Ursache, die du nie erfahren wirst. Eine Sache, mir der du dich nie befassen kannst, denn: „ Ich habe Angst und weiß, dass ich keinen Grund dazu habe. Ich bin unglücklich und weiß, ich habe keinen Grund dazu.“
Wenn du das glaubst, bist du depressiv.
Depression bedeutet Angst zu haben, dass in dir eine Macht gibt, die dich unglücklich machen kann, auch wenn du gesucht und gesucht hast und festgestellt hast, dass du keinen Grund dazu hast, unglücklich zu sein und dass du wirklich nicht daran glaubst, dass es da irgendetwas gibt, um darüber unglücklich zu sein.
Depression ist das einzige Unglück. Depression ist der einzige Wahnsinn. Depression ist die einzige Ursache psychosomatischer Krankheiten. Depression ist die einzige Ursache für Wut.
Depression ist die einzige Ursache für Manie. Und Depression ist tatsächlich der einzige Grund dafür, andere nicht zu lieben.
Bei einer Depression glaubt man, dass man nicht das sein kann, was man wäre, wenn man nicht depressiv wäre.
Depression ist die Angst oder der Glaube, dass man nicht genau das sein kann, was man sein könnte, wenn man nicht befürchten würde, dass man es nicht sein kann.
Bei einer Depression geht man beispielsweise davon aus, dass man nicht das genießen kann, was man genießen würde, wenn man keine Angst davor hätte, dass man es nicht genießen kann.
Bei einer Depression geht man davon aus, dass man nicht das lernen kann, was man lernen würde, wenn man keine Angst davor hätte, dass man es nicht lernen kann.
Bei einer Depression geht man davon aus, dass man nicht glücklich sein kann, wenn man sonst glücklich wäre, wenn man keine Angst davor hätte, dass man es nicht sein kann.
Ich könnte einfach glücklich sein, bis ich Angst bekomme, dass ich nicht einfach glücklich sein kann.
Depression ist zu glauben und Angst davor zu haben, dass du unglücklich sein musst, wenn du nicht so fühlst oder handelst, wie du glaubst, dass du es tun würdest, wenn du glücklich wärst.
Das ist Depression.
Es ist Depression wenn du zum Ergebnis kommst: "Mensch, ich muss unglücklich sein, weil ich mich körperlich nicht auf eine bestimmte Weise fühle oder weil ich mich nicht auf eine bestimmte Weise verhalte." Eine Weise, von der du glaubst, wie du dich wirklich verhalten oder dich wirklich fühlen würdest, wenn du glücklich wärst.
Depression bedeutet, es nicht zuzulassen, dass es in Ordnung ist, unglücklich zu sein, denn du befürchtest, dass, wenn du zulassen würdest, dass es in Ordnung ist, unglücklich zu sein, auch wenn du keinen Grund dafür hättest, dass du – wenn du es zulassen würdest, unglücklich zu sein – irgendwie weiter machen würdest und unglücklich wärst, auch wenn du niemals einen Grund dazu hättest.
Und so verwendest du die Angst vor dem Unglücklichsein. Und das ist Depression.
Und das führt zu all den anderen Dingen über die wir gesprochen haben.
Depression bedeutet, jemanden wegen seines Unglücklichseins herabzusetzen.
Bei einer Depression wird jemand dafür kritisiert, dass er unglücklich ist. Das ist Depression.
Depression bedeutet, jemanden nicht zu mögen, der unglücklich ist.
Nicht deprimiert zu sein oder glücklich zu sein bedeutet zu wissen, dass du nicht unglücklich sein kannst, es sei denn, du hast einen ganz klaren Grund dafür.
Du kannst nicht gegen deinen Willen unglücklich sein.
Du kannst nicht versehentlich unglücklich sein.
Du kannst nicht aus einem vagen, unklaren Grund glücklich sein, wie etwa: "Ich weiß nicht was."
Du kannst nicht unglücklich sein, außer du hast einen sehr, sehr klaren, klaren Grund dafür.
Einen Grund, den du akzeptierst.
Einen Grund, den du glaubst.
Einen Grund, den du willst.
Nicht deprimiert zu sein, oder glücklich zu sein bedeutet zu wissen, dass du niemals Unglücklichsein anstatt Glücklichsein wählen würdest, außer du glaubst, dass du das musst und glaubst, dass es zu deinem Vorteil ist.
Depression bedeutet zu glauben, dass du etwas fühlst, was nicht zu deinem Vorteil ist.
Nicht depressiv zu sein oder glücklich zu sein bedeutet zu wissen, wirklich zu wissen, dass du dich niemals in der Vergangenheit dafür entschieden hast, und dass du niemals ohne Grund unglücklich warst.
Es bedeutet zu wissen, dass du jedes Mal, wenn du in der Vergangenheit unglücklich warst, du es nur deshalb warst, weil du daran geglaubt hast, es würde dich glücklicher machen.
In der Vergangenheit gab es nie eine Zeit, wo du grundlos unglücklich warst.
Du warst immer nur unglücklich weil du glaubtest, es würde dich glücklicher machen.
Nicht deprimiert und glücklich zu sein ist zu wissen, dass selbst die Depression, mit all ihren Ängsten und Glaubensannahmen, etwas war, was du mit der Absicht getan hast, glücklicher zu sein.
Depression bedeutet also zu glauben, dass du glücklicher sein wirst, wenn du dich genug davor fürchtest, unglücklich zu sein.
Wenn du über dein Unglücklichsein unglücklich genug bist, wirst du glücklicher sein.
Depression bedeutet zu glauben, dass du grundlos unglücklich sein kannst und bist, auch wenn du es nicht sein willst.
Depression ist deine Art zu versuchen, glücklicher zu sein im Bewusstsein, dass du noch nicht glücklicher bist.
Wenn du glaubst, dass Unglücklichsein ohne Grund passiert, dass du ohne Grund nicht glücklicher bist und, dass du grundlos unglücklich werden kannst, auch wenn du das gar nicht willst, kommst du zum Schluss: "Jetzt weiß ich, dass ich glücklicher sein will, aber ich bin es nicht." Das bedeutet: Ich kann nicht das sein was ich sein will. Auch wenn ich das will. Und ich werde darüber unglücklich, nur damit es mir nicht so schlecht geht. Denn indem ich unglücklich darüber bin akzeptiere ich nicht, dass ich glücklicher sein will, es aber nicht bin.
Die Depression ist auf eine reale Weise deine Erklärung für die sogenannte Tatsache, dass du nicht glücklicher bist, auch wenn du weißt, dass du es sein willst.
Nicht depressiv zu sein bedeutet zu wissen, dass du glücklicher bist.
Die Depression verhindert diesen letzten Schritt. Depressionen hindern dich daran, dich von deiner Rolle als Opfer zu bekehren. Aus diesem Grund kommt es einigen von euch so vor, dass ihr nicht dort hin kommt wo ihr gerne sein möchtet.
Wie rechtfertigst du dich, dass du nicht glücklicher bist? Nicht so glücklich zu sein, wie du gerne sein möchtest? Indem du irgendwie glaubst, dass du nicht so glücklich bist wie du gerne sein möchtest. Und doch weißt du gleichzeitig, dass du im Moment so glücklich bist wie du es sein möchtest. Aber, dass du glücklicher sein willst.
Du bist so unglücklich wie du glaubst, es sein zu müssen.
Aber du willst glücklicher sein.
Wenn du ohne Depression unglücklich wärst, wäre alles, was du zu diesem Zeitpunkt tun müsstest, auf deinen Glauben zu schauen.
Du siehst: alles was zu tun wäre ist, es einfach zu entwirren.
Stelle deinen Glauben in Frage. Wenn du nicht deprimiert wärst, würdest du dich umgehend bewegen. Die Depression hält dich davon ab, auch nachdem du all deine Annahmen durchgegangen bist und zum Schluss kommst: "Ich habe keinen Grund darüber unglücklich zu sein."
Und doch nagt im Hintergrund noch die Angst: "Aber warte auf morgen. Ich werde darüber wieder unglücklich sein, auch wenn ich keinen Grund dazu habe."
Das ist eine konstante Sache, mit der ihr alle herumlauft, und die sich in so vielen Dingen manifestiert, die ihr sagt und tut. Es zeigt sich in euren Gesichtern. Es zeigt sich in eurem Benehmen.
Es zeigt sich, worüber ihr redet und wie ihr darüber redet.
Ihr müsst nicht deprimiert sein. Es ist nur etwas, das ihr tut.
Es ist nicht etwas, das ihr tun müsst.